Meine Klienten kommen mit unterschiedlichen psychischen Belastungen, Krankheiten oder Störungen zu mir in die Praxis. Ich knüpfe am aktuellen Geschehen an und identifiziere die Ausgangssituation mit Hilfe hoher Einfühlung und tiefer fachlicher Erfahrung. Die verschütteten und /oder verdrängten guten Ressourcen werden mobilisiert oder re-mobilisiert.

Mein Ressourcen-Konzept ist durch jahrelange Erfahrung entstanden. Dadurch ist es mir möglich, Prozesse rasch zu durchleuchten und dem Klienten zu vermitteln, dass die wertvollen Ressourcen dem Klienten bereits in ihm selbst zur Verfügung stehen und sie nicht von außen adaptiert werden müssen.

Diese Ressourcen oder vorhandenen Anteile (die Stärken), die auch in einem belasteten Menschen wohnen, werden durch die Methoden Systemische Gesprächstherapie, Tanz, Theater, Stimme, Impulse aus der Musik- und Kunsttherapie re-mobilisiert.

Durch diese Methodik werden bei dem Klienten Aha-Effekte erschaffen – es geht – seelisch gesehen – „ein Licht auf“. Ich unterstütze und motiviere im Prozess, so dass der Klient eine Selbst-Bewusst-Werdung erlangen kann.

Der Ansatz

Tanz- Psychotherapie ist heilsam:

  •  in der prophylaktischen Arbeit, um die Entdeckung und Ausbildung kreativer Fähigkeiten

anzuregen, die eigene Integration zu unterstützen, personales Wachstum zu ermöglichen und mit eigenen Kompetenzen konstruktiver und erfolgreicher umzugehen.

  • in der Therapie im Blick auf psychische und psychosomatische Störungen/Probleme wie

etwa bei Neurosen, in Krisen- und Entscheidungssituationen, bei Lebensneuorientierungen,

bei Krisen und Problemen von Kindern und Jugendlichen, bei Abhängigkeiten und Ängsten.

  •  in Ergänzung einer analytischen Gesprächstherapie, in der Begleitung ärztlicher Behandlung oder in der Nachsorge von psychotherapeutischen Klinikaufenthalten.
  • Um Tanz-Psychotherapie in Anspruch zu nehmen, ist es nicht erforderlich, Kenntnisse

und Erfahrungen im Tanz zu haben. Erforderlich ist vielmehr die Bereitschaft zur Bewegung

und die Offenheit zur Auseinandersetzung mit sich selbst. Günstig ist ein starkes Interesse an eigenen, bisher unbekannten und ungelebten seelischen Aspekten und an eigener seelischer Entfaltung.

Wenn psychosomatische und psychische Störungen durch verbale Therapien bislang nicht auflösbar waren, kann Tanz-Psychotherapie eine geeignete Alternative sein.

Ablauf

Im Dialog zwischen Klient/in und Therapeutin entsteht ein Raum, um Verletzungen, Störungen und eingefahrene, für den/die Klient/in destruktive Verhaltensmuster in Körpersprache umzusetzen. Zum emotionalen, kognitiven und bewegungsorientierten Verhalten der Klienten nimmt die Therapeutin Kontakt auf. Szenische Arbeit, Rollenspiele, Spiegelungen mit der Therapeutin und spontane expressive Bewegungsäußerungen geben Gelegenheit, der Seele “Luft zu machen”, Erfahrungen zu erinnern, zu wiederholen und neu durchzuarbeiten. Im analytischen Gespräch werden bewusste und unbewusste Impulse der Tanz- und Körperarbeit aufgegriffen, deren Bedeutungen herausgearbeitet, was zu heilsamen Einsichten führt.

Wenn auf einen bestimmten Aspekt fokussiert wird, kann Tanz-Psychotherapie auch als Kurzzeittherapie durchgeführt werden.

Fundament

Die Integration der verschiedenen Methoden und Quellen der Tanz-Psychotherapie wird durch die Tiefenpsychologie geleistet. Deren Grundlagen, wie sie z.B. durch Sigmund Freud, Carl Gustav Jung und Alfred Adler entwickelt und durch ihre Schüler ausdifferenziert worden sind, gewährleisten eine fundierte und methodisch verantwortliche Vorgehensweise der Tanz-Psychotherapie. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung, mit Widerstand, mit dem Dreischritt von Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten sowie den Erkenntnissen der psychoanalytischen Entwicklungslehre und der Psychodynamik der Persönlichkeit gewidmet.

Tanz-Psychotherapie gibt es als Einzelpsychotherapie, Paarpsychotherapie und Gruppenpsychotherapie.

Methoden

In der Tanzpsychotherapie integriere ich folgende Grundmodelle:

  • die Aufstellungsarbeit / Familienskulptur nach Virginia Satir: in dem die Bedeutung einer räumlichen Anordnung, die Bedeutung der Positionen und Interaktionen in einer Paartherapie oder in einer Familientherapie durch Bewegungen systemisch bearbeitet wird.
  • den Tiefenpsychologischen Ansatz im Verständnis der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Analytischen Psychologie Carl G. Jungs (nach Mary Whitehouse): Gearbeitet wird mit: Träumen, Fantasiereisen, Imaginationen und inneren und äußeren Bildern.

Sie werden sowohl szenisch in der Bewegung ausgedrückt als auch in symbolischer Deutung auf ihre Botschaften hin befragt. Dadurch wird sich der Mensch unbewusster Anteile bewusst, die ihm Störungen verständlich und Entscheidungen und Wachstumspotenziale zugänglich werden lassen. Verdrängte, neurotische Konflikte können bis in die Körpererfahrung hinein erinnert und durchgearbeitet werden. Dadurch bekommt der/die Klient/in einen Zugang zur Gesamtheit eigener Lebendigkeit. Der Mensch gelangt über die Bewegung zur Selbsterkenntnis, und dadurch ist es ihm möglich, die Unerschöpflichkeit der Persönlichkeit zu entdecken.

  • den Dialogtherapeutischen Ansatz (nach Trudi Schoop): Orientiert an den Leitideen der

Gesprächspsychotherapie von Carl Rogers wird die nahezu völlige Einfühlung in die Beweglichkeit und Bewegung des Klienten/der Klientin gesucht. Die Therapeutin übernimmt dessen/ deren Bewegung, nimmt auf diese Weise an seiner/ihrer Welt teil und kann ihn/sie von dort aus zu neuen Freiräumen seiner/ihrer Beweglichkeit und damit seiner/ihrer psychischen Heilungskräfte begleiten.

  • das Psychodrama (nach Jakob L. Moreno): In einer strukturierten szenischen Arbeit wird

“die Wahrheit der Seele durch Handeln” aufgedeckt. Psychodrama ist ein ursprüngliches Medium zur Konfliktbewältigung, zur Persönlichkeitsentfaltung, zum Erproben und Einüben von Fähigkeiten und zur Befriedigung von Wunschvorstellungen.

  • den Gruppentherapeutischen Ansatz nach (Marian Chace): Die Gruppe und die Interaktion zwischen den Gruppenteilnehmern in der tänzerischen Bewegung werden als Heilmedium genutzt. Die nachweisbar effektiven Methoden der Gruppentherapie werden angewandt (Yalom, Foulkes).

Quellen

Die therapeutische Wirkung des Tanzes ist seit alters her bekannt und wurde schon in früheren Kulturen aufgegriffen. Kult- und Tempeltänze, religiöse Riten, Initiationsriten, Trancetänze und dramatische Rhythmen sind in allen alten Kulturen verbreitet und finden sich bis heute in Heilungsritualen und religiösen Zeremonien. Zu Heilungszwecken wurde der Tanz bereits im 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in der griechischen Kurstadt Epidauros eingesetzt.

Die Tanz-Psychotherapie hat ihre Wurzeln in der Tanztherapie, die Anfang des 20. Jahrhunderts begann. Der Weg dahin wurde vor allem bereitet von:

  • Rudolf von Laban (1879-1958), der im modernen, freien Tanz den Ausdruck seelischen Erlebens sah.
  • Mary Wigman (1886-1973), die den Tanz für ein Abbild des Lebens hielt. Sie integrierte

Zeit, Kraft und Raum im Ausdruckstanz.

  • Marian Chace (1896-1970), die als Tänzerin erstmalig Tanztherapie in einer psychiatrischen Klinik in den USA einführte.
  • Liljan Espenak (1900-1988), die mit ihrem tanztherapeutischen Ansatz das Körperbild

und den Körperzustand eines Menschen analysierte. Die Körpersprache eines Menschen wird zum Schlüssel zu seiner Innenwelt.

  • Trudi Schoop (*1903), die die Tanztherapie in den USA mit chronisch psychotisch beeinträchtigten Menschen systematisch etablierte. Sie selbst hat am eigenen Körper Tanz als heilende Wirkung schätzen gelernt.